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Kooperatives Lernen in telematischen Lernumgebungen


Projekt:

Kollaboratives Lernen mit direkt-manipulativer Computergrafik

Stand der Forschung / eigene Vorarbeiten.

Im Bereich computerbasierten kollaborativen Lernens (CSCL) existieren Untersuchungen zu Bedingungen und Einsatzmöglichkeiten einer pädagogischen Nutzung computermediierter Kommunikation (s. im Überblick Kaye, 1992; Paulsen, 1993). Bisher fehlen jedoch Arbeiten zum Einsatz direkt-manipulativer Grafik für Lehr-Lern-Zwecke, obwohl solche Repräsentationsformen ein zunehmendes Gewicht bei Lernsoftware und Groupware gewinnen. Theoretische Grundlage für das Projekt bilden Arbeiten, in denen Merkmale computerbasierter sozialer Interaktionen sowie Bedingungen und Einsatzmöglichkeiten untersucht sowie geeignete Computersoftware entwickelt werden (z.B. Kaye, 1992). Bedeutsam sind Forschungen zur Verwendung grafischer Visualisierungen für Zwecke des Lernens und Problemlösens bei Gruppenarbeit (Pea, 1992), sowie Arbeiten, in denen soziale Prozesse und ihre Beziehung zur individuellen Informationsverarbeitung der Gruppenmitglieder analysiert werden (Larson & Christensen, 1993).

Zielsetzungen.

In dem Projekt wird untersucht, in welcher Weise direkt-manipulative Strukturdiagramme von Modellzusammenhängen die Problemlösungsprozesse von Lernenden beeinflussen, die über ein Computernetzwerk miteinander kommunizieren.

Arbeitsprogramm.

Durchgeführt wird ein Experiment zu den Auswirkungen verschiedener Manipulationsmöglichkeiten von Strukturdiagrammen bei unterschiedlich schwierigen Problemstellungen auf soziale Interaktion und kognitive Informationsverarbeitung im Kontext kollaborativen Arbeitens. Dabei sind die Strukturdiagramme den Lernenden auf ihren Bildschirmen zur gleichen Zeit präsent und können von ihnen gemäß den gemeinsamen Problemlösungsfortschritten verändert werden. Die Untersuchung fokussiert das Problemlösen in Zweiergruppen auf der Basis direkt-manipulativer Computergrafik. Von den Arbeiten sind wichtige Ergebnisse und Erfahrungen zur Nutzung neuer Kommunikationstechnologien für das Lernen zu erwarten. Das Projekt soll in einem späteren Stadium auch Fragen behandeln, welche die Entwicklung von Kommunikationsinterfaces für kollaborative Lernumgebungen betreffen.

Das Projekt ist Bestandteil der gemeinsamen Forschungsarbeiten im Rahmen des europäischen Laborverbundes LERANT.

Literatur.

Kaye, A. R. (Ed)(1992). Collaborative learning through computer conferencing. Berlin u.a.: Springer.

Larson, J. R. & Christensen, C. (1993). Groups as problem-solving units: Toward a new meaning of social cognition. British Journal of Social Psychology, 32, 5-30.

Paulsen, M.F. (1993). Pedagogical techniques for computer-mediated communication. IFIP Transactions A: Computer Science and Technology, 29, 647-656.

Pea, R. D. (1992). Augmenting the discourse of learning with computer-based learning environments. In E. DeCorte, M. C. Linn, H. Mandl & L. Vershaffel (Eds.), Computer-based learning environments and problem solving (pp. 313-343). Berlin: Springer.

Laufzeit: 1.1.1995 - 31.12.1997

Wissenschaftliche Mitarbeiter/in: Dr. Aemilian Hron, Emanuel Picard, Dipl.-Psych., Dr. Petra Reinhard (Abt. Wissenschaftliche Weiterbildung).

 
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Updated: Dezember, 1996